Die Corona-Regeln haben lange verhindert, dass Aktivitäten der Oldtimerfreunde stattfinden konnten. Die Stadt Büdingen in der Wetterau hat mit ihrem Autokino auf dem Düdelsheimer Sportplatz eine Möglichkeit entdeckt, auch nach den neuen bundesweiten Vorgaben Menschen Freude zu bereiten und am 1. Mai einen Kinoabend speziell für Oldtimer organisiert. Und so verabredeten sich elf Besitzer aus dem Raum Aschaffenburg, mit ihren klassischen Fahrzeugen gemeinsam dort hinzufahren.

Die Oldtimerfreunde trafen sich kurz zum gemeinsamen Start. Wegen technischer Probleme eines Autos musste die Fahrt etwas später beginnen, was kurze Gespräche der Teilnehmenden – mit Sicherheitsabstand und / oder Masken – möglich machte. Leider waren es dann doch nur noch zehn Old- und Youngtimer, die sich auf den Weg machten.

Das Wetter meinte es gut, entgegen aller Vorhersagen schien sogar manchmal die Sonne. Die Strecke führte durch den Spessart bis nach Gelnhausen und dann im Kinzigtal bis nach Wächtersbach. Danach waren die Autos gefordert, den Anstieg in das Gebiet des Vogelsberges zu schaffen. Nach einem Stück genussvollen „Cruisens“ durch kleine Dörfer wie „Wolf“ ging es wieder ins Tal bei Büdingen. Nach kurzer Fahrt über die Bundesstraße war Düdelsheim erreicht, der Ort des Events.

Dort stauten sich die alten Autos etwas an der Zufahrt. Aber dann folgte ein perfekter Ablauf der Organisation. Für die Gruppe der Oldtimerfreunde waren bereits Stellplätze reserviert. Während sich der restliche Platz füllte, stärkten sich die Oldtimerfreunde mit Crepes und Getränken. Burger, Bratwürste und Pommes Frites wurden direkt an die Autos gebracht. Der Moderator stellte einige Autos auch aus der Aschaffenburger Gruppe vor, was direkt auf dem Großbildschirm zu verfolgen war. Der Ton kam in guter Qualität über das Auto- oder das mitgebrachte Transistor-Radio.

Und dann begann der Film. Durch die 50 Quadratmeter große LED-Wand sahen die Besucher ein perfektes Bild in FULL-HD Qualität. Autodieb Memphis klaut in „Nur noch 60 Sekunden“ auf Bestellung fast 50 wertvolle Autos in drei Tagen. Es war ein tolles Erlebnis, die Verfolgungsjagden einmal durch die Frontscheibe des eigenen Autos zu verfolgen. Die meisten Paare in den Autos waren wohl noch nie oder vor langer Zeit im Autokino gewesen. Dank der relativ warmen Nacht konnten die Decken im Kofferraum bleiben.

Und während die einen über mangelnde Diebstahlsicherheit auch moderner Autos nachsannen, hingen die anderen an den Lippen von Angelina Jolie und/oder Nicolas Cage, den beiden Stars des Films. Und so mancher träumte von „Eleanor“. Denn das zentrale Fahrzeug im Film ist ein leistungsmäßig und optisch getunter Shelby Mustang GT500 von 1967. Und einige prüften im Geiste ihren Kontostand, denn dieses Fahrzeug wurde in Kleinserie von Unique Performance unter der Bezeichnung Shelby GT500E nachproduziert.

Um 20.30 h war der Film zu Ende. Die Aschaffenburger Autos machten sich nach einem schönen Nachmittag und Abend auf den Weg nach Hause – rechtzeitig vor dem Beginn der Corona-Sperrstunde.

Text: Rüdiger Bonneß

Fotos: Sabine Reinhold, Rüdiger Bonneß