Sommerfest, Ausfahrt und Stammtisch: Die Fahrt zur Klassikstadt in Frankfurt am gewohnten Stammtischtermin war ein geglückter Versuch, in diesen Corona-Zeiten den Aufwand für die Veranstaltungen zu reduzieren. Vor der Kulisse des Schloss Johannisberg fuhren vierzehn Zeitzeugen der neueren Automobilgeschichte auf. Vom kleinen Fiat 500 bis zum großen Rolls-Royce, vom amerikanischen Ford Mustang bis zum italienischen Fiat Spider, vom seriösen Mercedes bis zum getunten Porsche reichte das Feld. Ein Hygiene- und Veranstaltungskonzept war die Grundlage, um die Veranstaltung ohne Gesundheitsgefahren und rechtlich abgesichert durchzuführen.

Henk Slotboom als Organisator hatte eine interessante Streckenführung nach Frankfurt ausgearbeitet. Auf seiner Ortskenntnis aus früherem Wohnsitz aufbauend, hatte er eine schöne Tour auf Nebenstrecken über Hanau und Maintal bis nach Frankfurt ausgearbeitet. Eine detaillierte Streckenbeschreibung sollte eigentlich alle Teilnehmer problemlos ans Ziel führen.

Der kleinste Teilnehmer kam jedoch auf der B 8 nur bis Mainaschaff, wo sich Benzindunst trotz offenem Faltdach bemerkbar machte und der Motor streikte. Eine kurze Kontrolle – bekleidet mit der Warnweste der Oldtimerfreunde natürlich – förderte eine abgetrennte Benzinleitung zum Vergaser zutage. Mit Hilfe von Kabelbindern konnte der Kleine wieder fahrbereit gemacht werden und folgte dem großen Tross.

Am Himmel waren inzwischen Gewitterwolken aufgezogen, die bei Blitz und Donner heftige Regenschauer über der Klassikstadt niedergehen ließen. Davor blieben die Teilnehmer auf der Strecke dorthin glücklicherweise verschont, es blieb bei bloßem Regen.

Fast pünktlich trafen die erste Gruppe der Teilnehmer an der Klassikstadt ein. Eine zweite Gruppe folgte wenig später, sie hatte etwas Schwierigkeiten mit der Verkehrsführung gehabt. Ein letztes Fahrzeug blieb zunächst verschollen. Erst nach geraumer Zeit erreichten zwei Herren in ihrem Spider das Ziel. Sie hatten sich trotz Roadbook völlig verfranzt.

Gut angekommen, warfen die meisten einen Blick in die interessanten Ausstellungsstücke und Werkstätten der Klassikstadt. So mancher wertvolle Klassiker in den angemieteten Stellflächen trug ein Aschaffenburger Kennzeichen. Regengeschützt unter dem Vordach der „Werkskantine“ ließen es sich die Teilnehmer in kleinen Gruppen gemäß den hessischen Corona-Vorschriften gut gehen. Es gab viel zu erzählen, da wir uns dieses Jahr ja leider recht selten sehen. Unsere Gruppe wirkte so motivierend, dass eine Frankfurter „Entenfahrerin“ sich spontan zu uns setzte.

Es wurde ein schöner Abend, bei dem nach und nach die Teilnehmenden sich auf den Heimweg machten – diesmal alle pannenfrei. Henk Slotboom kann zufrieden sein: Seine Tour hat allen Beteiligten und einigen Zuschauern auf der Strecke viel Freude bereitet.

Text: Rüdiger Bonneß

Fotos: Rüdiger Bonneß

Impressionen