Sommersonnenschein pur – bei „Kaiserwetter“ haben die Oldtimerfreunde Aschaffenburg ihre Sommerausfahrt 2021 durchgeführt. 25 alte Fahrzeuge starteten zu einer schönen ca. 130 km langen Tour durch den Spessart und den Vogelsberg, die in der Klassikstadt in Frankfurt endete.

Sonntagmorgen waren die Parkplätze des Admira-Zentrums in Goldbach noch leer. Doch gegen 09.30 h kam Bewegung in die einsame Szenerie. 25 Old- und Youngtimer füllten den Platz. Das ist die Obergrenze, die eine kleine Gruppe wie die Oldtimerfreunde noch gut organisieren kann. Ein Hygiene- und Veranstaltungskonzept bildete die Grundlage für eine Corona-konforme Veranstaltung.

Alte Bekannte und neue Oldtimerliebhaber trafen mit ihren gut gepflegten Schmuckstücken ein. Autos völlig unterschiedlicher Art waren zu sehen: Passend zum Wetter die Cabriolets – vom Mercedes 190 SL der 50er Jahre über VW Käfer Cabrio der 70er bis hin zum BMW Z 1 Ende der 80er reichte die Bandbreite. Große Limousinen wie Citroen DS, Mercedes 220 S oder ein Lincoln Town Car versprachen komfortables Reisen. Sportliche aufbereitete Autos wie Chevrolet Camaro, Ford Escort oder Lancia Delta Integrale rundeten das Bild ab. Ein Neufahrzeug war auch dabei – die Chevrolet Corvette des Fahrers war bedauerlicherweise schon vor der Fahrt defekt. Und ein „gusseiserner“ Motorradfahrer mit einem BMW-Gespann tauchte auch noch auf.

Vor dem Start mussten die Teilnehmenden nacheinander eine knifflige Frage nach niederländischen Autoherstellern (Wer kennt heute noch DAF oder andere?) beantworten, die sich die Organisatoren Corrie und Henk Slotboom ausgedacht hatten. Kerstin Bonneß schickte Teilnehmenden dann zeitlich gestaffelt auf die Reise. Der vorgesehene Streckenverlauf ergab sich aus diversen Kartenausschnitten, die im Vorfeld per Mail verteilt worden waren. Es war daher ausgesprochen hilfreich, wenn die Teilnehmenden diese Unterlagen auch tatsächlich mitgebracht hatten. Was nicht immer der Fall war…

So begab sich die Gruppe auf die landschaftlich schöne Strecke, die durch Nebenstraßen des Spessarts über Freigericht und Mömbris bis nach Langenselbold führten. Von dort aus ging es in der Ebene an der Ronneburg vorbei bis nach Altenstadt-Lindheim, wo Mensch und Maschine eine Pause einlegen konnten. Ein Alfa Romeo 6C 2300 aus dem Jahr 1936 war direkt zu diesem Treffpunkt gekommen, um angesichts der Steigungen und engen Kurven im Spessart den Motor sowie Muskeln und Nerven des Fahrers zu schonen – der Wendekreis ist riesig und die Lenkkräfte sind hoch. Im Restaurant „Storchennest“ war alles vorbereitet, so dass bei heißen Außentemperaturen neben leckerem Essen und kalten Getränken genug Zeit für „Benzingespräche“ blieb.

Auch vor den Start zum zweiten Teil der Ausfahrt hatte Henk eine Quizfrage gestellt (Welche Automarke hat einen lateinischen Namen, der ich rolle bedeutet? Volvo!). Hier war es Rüdiger Bonneß, der die Latein-Kenntnisse prüfte und einen Oldtimerratgeber verteilte. Dieser Teil der Strecke war durch weite Ebenen und enge Ortsdurchfahrten geprägt. Der optische Reiz dieses Streckenteils zeigte sich zumeist nur auf einzelnen Streckenteilen und an solitären Bauwerken.

Im Vorfeld hatten Corrie und Henk die Strecke mehrfach abgefahren. Aber plötzliche Baustellen zwangen sie, die Strecke nochmal zu ändern. Eine zusätzliche Herausforderung waren unplanbare Streckensperrungen, da die Route Wege des „Iron Men Frankfurt“ kreuzte. Und viele Kreuzungen waren daher von der Polizei gesperrt und erforderten Umwege.

Aber früher oder später trafen alle Klassiker in der „Klassikstadt Frankfurt“ ein, wo auf den über 16.000 Quadratmetern des einzigartigen, denkmalgeschützten Fabrikareals automobile Kultur erlebt werden kann. Nicht nur „Petrolheads“ fühlen sich hier zuhause. Die sehr gute Gastronomie der „Werkskantine“ mit ihrer überdachten Außenterrasse bildete den perfekten Rahmen für einen gelungen Abschluss, der gleichzeitig auch das Sommerfest 2021 der Oldtimerfreunde darstellte. Einige nutzten die Gelegenheit, historische Schmuckstücke und leistungsstarken Boliden der Automobilgeschichte in den Ausstellungsräumen und Werkstätten anzuschauen. Wichtiger in diesen Corona-Zeiten war allerdings wieder das gemeinsame Gespräch mit Austausch von Erfahrungen, Erlebnissen und Plänen. Jörg Sättler nahm den Preis für die beste Beantwortung der Fragen entgegen. Es war ein runder erlebnisreicher Tag, für den Corrie und Henk zu Recht viel Beifall erhielten.

Text: Rüdiger Bonneß
Fotos: Birgit Warmuth, Renate Schmitt-Morgner, Wolfgang Müller, Rüdiger Bonneß
Vor den Bildern finden Sie die Karten mit der Wegbeschreibung, falls Sie die Strecke nachfahren wollen. Viel Spaß dabei.