Die Oldtimerfreunde Aschaffenburg waren dieses Jahr wieder bei der Aschaffenburger Museumsnacht dabei. Nachdem die Museumsnacht 2020 komplett ausgefallen war und in 2021 nur eine kleine Ausfahrt stattfand, konnten die Oldtimerfreunde ihre Schätze endlich wieder auf dem Schlossplatz im Herzen von Aschaffenburg präsentieren. Etwa 50 Oldtimer nahmen an der Ausfahrt teil, insgesamt waren fast 100 klassische Autos zu bestaunen. Mit einer Plakataktion informierten die Oldtimerfreunde über Fakten zu alten Autos.

Schon gegen 16.00 h füllte sich der Schlossplatz immer mehr mit chromblitzenden Fahrzeugen. Ältestes Fahrzeug war ein Ford Modell T aus dem Jahr 1927. Aber auch seltene Nachkriegswagen wie ein Goliath GP 700 Kombi aus dem Jahr 1955 oder ein Triumph Roadster Baujahr 1947 waren dabei. Ungewöhnlich stark vertreten waren US-Fahrzeuge, z.B. ein Corvette-Sportwagen aus dem Jahr 1958, ein AMC Rambler Coupé aus dem Jahr 1967 oder ein Camaro aus 1969. Das längste Fahrzeug war ein Lincoln mit über 6.50m Länge!

Der nahm allerdings nicht an der Ausfahrt teil, die Andreas Reinhold liebevoll geplant hatte. Die landschaftlich schöne Strecke führte über Johannisberg, Mömbris und Goldbach etwa 50 km durch unsere schöne Heimat. Auch wenn die Streckenbeschreibung eigentlich eindeutig war, schaffte es eine Vielzahl von Teilnehmern, Alternativstrecken zu finden. So kamen sich die Oldtimer manchmal entgegen, auch ein schönes Erlebnis. Schließlich trafen aber alle wieder pannenfrei auf dem Schlossplatz ein.

Die Oldtimerfreunde Aschaffenburg wollten ihren Teil zum Thema „kunst-kultur-klima“ der Aschaffenburger Kulturtage beitragen. Deswegen gab es zum ersten Mal eine Plakataktion, in der wir auch über die Themen Nachhaltigkeit und Umwelt informieren. Mit Unterstützung des Allgemeinen Deutschen Automobilclubs (ADAC) wurde eine Serie von fünf verschiedenen Themen entwickelt, die auf dem Schlossplatz bei der Museumsnacht gezeigt wurden:

  • Oldtimer und Handwerk
  • Oldtimer und Kultur
  • Oldtimer und Nachhaltigkeit
  • Oldtimer und Tourismus
  • Oldtimer und Umwelt

Während die einen die Plakate betrachteten, bewunderten die anderen Besucherinnen und Besucher die Fahrzeugpalette, die jetzt auf dem Schlossplatz stand. Auch wenn leichter Regen einsetzte, blieb das Interesse erhalten. Lediglich der Fahrer eines großen amerikanischen Cabrios war nicht so begeistert, als er sein offenes Fahrzeug hinterher gut durchfeuchtet wiederfand…

Die Oldtimerfreunde hatten von der Museumsverwaltung freundlicherweise 80 Eintrittsbändchen für die Museumsnacht erhalten. Diese haben wir gegen eine Spende von 5 Euro an die Teilnehmer abgegeben. Die Bänder waren bald vergriffen, trotzdem kamen weitere Spenden zusammen. Insgesamt 522 Euro können wir so der Aschaffenburger Bahnhofsmission für ihre wichtige Sozialarbeit übergeben.

Nach Ende des Regens gegen 21 Uhr nahm das Interesse nochmal zu. Weitere interessante Fahrzeuge kamen dazu, wie ein Vorkriegs-Ford, ein VW Transport (Builli) von 1957 oder eine Ente mit einem Velosolex Mofa auf dem Anhänger. Das Kennzeichen 007 lässt vermuten, dass es sich um ein Versuchsmodell von Q für James Bond handeln muss.

Nach und nach ließ der Besucherstrom dann nach und die Oldtimer verließen auch den schönen Platz vor dem Schloss. Um 23 Uhr sammelten wir unsere 20 Plakatständer wieder ein und machten Feierabend. Ein schöner Abend mit neuen Impulsen war zu Ende. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen in 2023.

Text: Rüdiger Bonneß

Fotos: Andreas Auernhammer, Rüdiger Bonneß, Wolfgang Müller