Wo in Sulzbach sonst ALDI und REWE um die Kunden wetteifern, trafen sich an einem Sonntag Mitte Mai 20 klassische Fahrzeuge der Oldtimerfreunde Aschaffenburg zur Frühjahrsausfahrt. Die Sonne lachte vom Himmel, als sie die Palette der Fahrzeuge vom Mercedes der 50er Jahre bis hin zum Audi Cabrio als Youngtimer sah. Die Organisatoren Jörg Sättler und Rüdiger Bonneß begrüßten die Teilnehmenden und kassierten auch gleich noch Eintrittsgelder. Nach deiner kurzen Einweisung wurden die Fahrzeuge auf die Strecke geschickt.

Ganz so einfach war es dann doch nicht. Um den Start zu entzerren, musste die Fahrzeugbesatzung erst noch die Frage nach dem Herstellungsdatum ihrer Reifen beantworten. Danach beschrieb das Roadbook die Strecke wohl ganz gut, keiner hat sich in größerem Maß verfahren. Aber gleichzeitig bestand die Herausforderung darin, die Suchbilder zu finden. Das waren sechs Fotos von Sehens- und Merkwürdigkeiten entlang der Strecke, die über die Spessarthöhen bei Mönchberg zum Main hinunter nach Collenberg führte. Aber gleich ging es vom Ufer wieder in den Spessart hinein. Über Altenbuch führte die Strecke bis nach Mespelbrunn.

Im Forstgut „Rügers“ war erstmal eine kulinarische Erholung angesagt. Während die Oldtimer auf dem reservierten Parkplatz pausierten, stärkten sich die Teilnehmenden mit leckeren (vorbestellten) Speisen und Getränken. Dem automobilen Kulturgut verbunden, nutzten die Oldtimerfreunde die Gelegenheit, in das nahegelegene Renaissance-Wasserschloss Mespelbrunn zu gehen. Das 1412 erbaute und Mitte des 16. Jahrhunderts renovierte Schloss ist in Familienbesitz und noch heute bewohnt. Unsere sachkundige Führerin mit dem schönen Namen „Benz“ erläuterte die Geschichte des Adelsfamilie mit dem etwas sperrigen Namen „Grafen von Ingelheim genannt Echter von und zu Mespelbrunn“. Genau inspiziert wurden die Ritter-Rüstungen, ob sie Rost angesetzt hatten. Von der braunen Pest wissen gerade Oldtimerfans ein Lied zu singen.

Schnell war die Zeit vergangen und der Start zum zweiten Teil der Ausfahrt stand an. Beim Start wieder eine (gemeine) Frage, diesmal an die zweite Person im Wagen: „Was für ein Kennzeichen hat das Auto, in dem Sie sitzen?“ Nicht jede(r) hatte das parat. Auf schönen Nebenstraßen führte das Roadbook die Lenker der klassischen Automobile durch den Nordspessart über Partenstein bis nach Schöllkrippen. Auch Suchbilder gab es wieder – dummerweise war ein gesuchtes Auto in den Tagen vor der Ausfahrt weggebracht worden. Das Ortschild von Vormwald war auch nicht mehr vorhanden. Aber die Verwirrung traf ja alle gleichermaßen.

In der Villa Hofgut Langenborn trafen sich alle wieder, um bei leckerem Kaffee und Kuchen die Fahrt zu beschließen. Die jüngsten Teilnehmer waren die besten: Jan Wegerle und Jakob Stubenrath bekamen den Preis für die beste Leistung. Bei Benzingesprächen, Erinnerungen an vergangene Ausfahrten und voll Vorfreude auf die nächste Veranstaltung klang der Nachmittag dann aus.

Text: Rüdiger Bonneß

Fotos: Jörg Sättler / Rüdiger Bonneß